Virus und Krebs

Vorstellung der Forschungsgruppen


Der Forschungsschwerpunkt „Virus und Krebs“ umfasst sieben Teams:

Elsass:

  • Virale Onkoproteine und  deren Interferenz mit Protein Domäne-Motiv Interaktionsnetzwerke, IGBMC, Straßburg – Leiter: Gilles TRAVE
  • Kern-Signaltransduktion und Krebs, UMR 7242 CNRS, Institut de Recherche de l’Ecole de Biotechnologies, Straßburg – Leiterin: Murielle MASSON
  • Labor für Tumorbiologie, Centre Paul Strauss, Universität Straßburg EA3430 – Leiter: Alain JUNG
  • Inserm U1110, Institut de Recherche sur les Maladies Virales et Hépatiques, LabEx HepSYS, Universität Straßburg – Leiter: Thomas BAUMERT

Champagne-Ardenne: Inserm UMR-S903, Universität Reims Champagne-Ardenne – Leiterin: Christine CLAVEL

Franche-Comté: EA3181 „HPV-assoziierte Karzinogenese“, Universität  Franche-Comté – Leiterin: Christiane MOUGIN

Lothringen: Abteilung Bio-Pathologie, Institut de Cancérologie de Lorraine, Nancy – Leiter: Xavier SASTRE-GARAU

 

Forschungsthemen


Die Projekte des Forschungsschwerpunktes beruhen auf der Untersuchung molekularer und zellulärer Prozesse der Karzinogenese in Zusammenhang mit Infektionen durch Papillomviren (HPV) oder das Hepatitis-C-Virus (HCV). Eines der zentralen Anliegen dieses Schwerpunktes ist die Prävention von virusbedingter Krebserkrankungen. Die Teams arbeiten an neuen Algorithmen für das Zervixkarzinom-Screening, prophylaktischen Impfstoffen gegen HPV oder neuen medikamentösen Behandlungen des hepatozellulären Karzinoms in Verbindung mit dem HCV.  Zur Verbesserung der Forschungserfolge haben Wissenschaftler, Biologen und Kliniker im Aktionsradius des Cancéropôle kollaborative Netzwerke gegründet.

Forschungsprojekte zu HPV

Humane Papillomviren (HPV) sind weltweit der häufigste Auslöser virusbedingter Krebserkrankungen. Beinahe alle Zervixkarzinome und analen Krebserkrankungen (> 99 %) sowie 20 % bis 50 % der Krebserkrankungen des Kopfes und Halses, der Vagina und Vulva sowie des Penis gehen auf HPV zurück. Diese virusbedingten Krebserkrankungen bieten die Möglichkeit, innovative Fragen in Verbindung mit der Rolle von Virusproteinen bei der Onkogenese anzugehen. Zur besseren Charakterisierung der Interaktionen zwischen dem Onkoprotein E6 und viralen RNA-Transkripten, die eine Schlüsselrolle für den viralen Zyklus, das alternative Spleißen und die Karzinogenese spielen, werden verschiedene Strukturstudien durchgeführt. Darüber hinaus sollte die Erforschung epigenetischer Mechanismen zur Regulierung viraler Onkogene zur Identifizierung neuer Signalwege führen, in die gezielt mit spezifischen Medikamenten eingegriffen werden könnte. Schließlich wird die Funktion von RNA-Transkripten und Isoformen viraler Onkoproteine in zwei verschiedene biologische Vorgänge der Tumorprogression untersucht: Reaktion auf Hypoxie sowie epithelial-mesenchymale Transition über den Hippo-Signalweg (YAP/TAZ).  Auf der Grundlage dieser Studien können im Prinzip neue Biomarker und/oder neue Ziele zur Vorhersage oder Prävention von Metastasierung identifiziert werden.

Die spezifischen Kompetenzen der Wissenschaftler in der translationalen Forschung sind ein echter Trumpf bei der Evaluierung der Relevanz neuer viraler oder zellulärer Biomarker. Beispielsweise wird derzeit der Nutzen kombinierter diagnostischer und therapeutischer Marker bei analen Krebserkrankungen sowie Krebserkrankungen des Kopfes und des Halses beurteilt.  Darüber hinaus könnte eine neue und innovative Methode zum Nachweis zirkulierender HPV-DNA bei der Primärdiagnostik HPV-induzierter Karzinome, der Früherkennung von Rückfällen oder der Therapiebeobachtung eingesetzt werden.

Die Akteure des Forschungsschwerpunktes verfügen über ein großes Fachwissen im Bereich der Primär- und Sekundärprävention HPV-induzierter Karzinome. In Hinblick auf die Primärprävention wird im Rahmen eines europäischen Programms eine Studie mit Frauen zwischen 25 und 45 Jahren zu deren Impfbereitschaft gegen HPV durchgeführt. Zur Sekundärprävention wird in Champagne-Ardenne ein flächendeckendes Zervixkarzinom-Screening durch Test auf HPV durchgeführt. Dieser Ansatz ist in Frankreich ebenso innovativ wie die Entwicklung eines neuen Social Marketing-Ansatzes oder das Screening präkanzeröser Läsionen bei analen sowie Krebserkrankungen des Kopfes und des Halses.

Forschungsprojekte zum HCV

Aufgrund unzureichender Behandlung ist das hepatozelluläre Karzinom (HCC) die zweithäufigste tödliche Krebserkrankung bei Männern weltweit. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten steigen die HCC-Inzidenzraten und die Mortalitätsrate kontinuierlich an. Die Risikofaktoren für HCC sind Hepatitis-B- und -C-Infektionen und Alkohol sowie metabolische Störungen die zu nichtalkoholische Fettlebererkrankungen führen. Das HCC-Risiko kann durch Antivirustherapien und den Verzicht auf Alkoholkonsum reduziert werden, bleibt bei Leberfibrose und -zirrhose jedoch bestehen.

Forschungsprojekte zum Hepatitis-C-Virus konzentrieren sich auf die durch das Virus induzierten genomischen und proteomischen Störungen sowie die epigenetische Regulierung in infizierten Hepatozyten. Diese Phänomene werden durch eine chronische HCV-Infektion begünstigt und führen zu einer genomischen Instabilität der infizierten Hepatozyten und folglich zu Leberschäden, die sich zu einem hepatozellulären Karzinom entwickeln können. Die wesentlichen Ziele der mit HCV befassten Wissenschaftler ist die Entwicklung einer chemotherapeutischen Behandlungsstrategie, welche bei Hochrisikopatienten das Fortschreiten der Krankheit zum hepatozellulären Karzinom verlangsamt.

 

Leitung des Forschungsschwerpunktes


 

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